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Kirche Offensen

Vorschaubild Kirche Offensen

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Die Offenser Pfarrkirche steht an der Glockenstraße und wurde um die Wende des 13. zum 14. Jahrhundert als ursprünglich dreigeschossiger turmartiger Rechteckbau mit kleinteiligen Staffelgiebeln errichtet. Sie ist aus Sandstein-Bruchsteinen gemauert, die Ecken und die Fenster- und Türleibungen sind aus größeren quaderförmig behauenen Steinen gesetzt.

 

Der spitzbogige Nordeingang führte in den früher mit zwei Jochen überwölbten Hauptraum, die Obergeschosse waren nur durch die hoch im Giebel liegenden Öffnungen zugänglich. Diese Bauweise und die schießschartenartige Öffnung unter der Traufe zeigen die ehemalige Wehrfunktion der Kirche an.

 

Noch im Mittelalter wurde im Osten ein fast quadratischer eingeschossiger Chorraum angebaut. 1781 wurden größere Fenster eingebrochen, um die Belichtung zu verbessern. Heute ist der Kapellenraum flachgedeckt, das alte Kreuzgratgewölbe existiert nicht mehr. Das Dach des Hauptbaus trägt einen schiefergedeckten Dachreiter mit Uhr. Vor der Kirche im Vorgarten steht eine Eisengussglocke der Firma Weule aus dem Jahr 1949.

 

Die Kirche in Offensen liegt, umgeben von größeren Höfen, in der Mitte des Dorfes. Sie überragt mit ihrem markanten Staffelgiebel alle Häuser des Ortes und ist eine Kombination aus Kapelle, Wehrbau und Lagerhaus. Die dicken Mauern und die Schießscharten gleichenden kleinen Fenster erzählen noch heute davon. Sie wurde im 12./13. Jahrhundert erbaut.

 

Betritt man den Raum, fällt der Blick des Besuchers sofort auf den doppelflügeligen Schrein Altar aus dem 15. Jahrhundert.

 

Schon das Motiv überrascht: Ein Weihnachtsaltar. Im mittleren Relief ist die Anbetung der Heiligen Drei Könige zu sehen. Die Seitenflügel beherbergen filigrane Malerei, die Vorankündigung an Maria auf der rechten und die Geburt Christi auf der linken Seite. Die beiden Flügel sind bei einer früheren Restaurierung vertauscht worden.

 

Wenn der Besucher sich zuerst der Verkündigungsszene zuwendet sieht er links neben Maria den Erzengel Gabriel knien, erkennbar an den roten Flügeln und seinem Namen im Heiligenschein, Gottvater sendet den Heiligen Geist in Form einer Taube herab. Im Vordergrund ist eine Lilie, Symbol der Reinheit Marias.

In der Geburtsszene auf der linken Seite sind viele Symbole, u. a. wird das Christuskind von 7 kleinen Engeln bewundert. Die Zahl 7 setzt sich aus 3 und 4 zusammen. In der Zahlensymbolik steht die 3 für den dreieinigen Gott, die 4 für die Welt mit 4 Jahreszeiten, Elementen und Himmelsrichtungen. In der Zahl 7 kommt so die Begegnung von Gott und Welt zum Ausdruck, die in der Menschwerdung Christi stattfindet.

 

In der Mitte findet sich die Anbetung der Könige, links die Heilige Familie. Ein schönes Detail ist der kniende Josef, der sich im Bart krault, vor sich ein Reisigbündel zum Feuermachen. Alle Figuren haben höfische Gestalt, sie tragen faltenreiche, mit Ornamenten verzierte Gewänder. Der Altar wird dem Meister des Barfüßeraltares der zerstörten Barfüßerkirche in Göttingen zugeschrieben.

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